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Hochsensible Kinder

Welche Schule ist die richtige für mein hochsensibles Kind?

By 9. März 2016August 28th, 2022Keine Kommentare
Genervter Schler Zwischen Bcherstapeln

Die “richtige” Schule – wohl eines der wesentlichsten Themen für alle Eltern von hochsensiblen Kindern. Und ein Thema, das mit großen Emotionen verbunden ist, sowohl für die Kinder als auch für die Eltern. In der 9-jährigen Pflichtschulzeit fließen oft Unmengen an Tränen auf beiden Seiten, toben Anpassungskämpfe und große Wut über das “nicht verstanden werden”. Die Situation erscheint oft aussichtslos, da man mit hochsensiblen Bedürfnissen sehr schnell an die Grenzen eines Systems stößt, das

  • genormt
  • unflexibel im Denken
  • und an einer Gesellschaft orientiert ist, die noch nicht ausreichend bereit ist nach Innen zu schauen und anzuerkennen, wie bereichernd und zukunftsweisend es sein kann, ein oder mehrere Kinder in der Klasse zu haben, die sich an ein vorhandenes System nicht anpassen können und wollen.

Alles Aspekte, die für hochsensible Kinder absolut hinderlich sind, sich aufgehoben und begleitet zu fühlen. Was also tun, um das eigene hochsensible Kind ohne großen Leidensdruck durch eine Schulzeit zu führen, die im besten Fall dazu beiträgt den eigenen Lebensweg selbst-bewusst und mit selbst-Vertrauen zu gehen?

  • Achten Sie darauf, Ihr Kind nicht zu früh einzuschulen. In vielen Fällen mag der Intellekt des Kindes schon sehr früh so weit ausgebildet sein, dass eine vorzeitige Aufnahme im Sinne der Anforderungen absolut machbar wäre. Auf der emotionalen Seite zeigt sich jedoch oft, dass hochsensible Kinder, die früh eingeschult werden, sehr instabil auf den schnell vorherrschenden Anpassungsdruck reagieren.
  • Informieren Sie sich genau, schauen Sie genau hin und vor allem spüren Sie genau hin, welche Schule für die Bedürfnisse Ihres hochsensiblen Kindes die richtige ist. Viele Eltern sehen im alternativen Schulsystem den ersehnten Ausgleich für ein zu vorhersehbares und eng strukturiertes klassisches Schulsystem. Alternative Schulen haben den Vorteil, dass sie sicher mehr auf die Individualität jedes Kindes eingehen als klassische Systeme. Der Nachteil, den man hier sehr oft findet, ist jener, dass sich das hochsensible Kind in chaotischen Strukturen wiederfindet, wo oftmals der Rahmen fehlt, sich festzuhalten und zu orientieren. Das eine Extrem eines zu engmaschigen Systems und das  andere Extrem eines zu weitläufigen und unorganisierten Miteinanders sind beide nicht förderlich für die Bedürfnisse hochsensibler Kinder. Gute Alternativschulen haben einen klar abgesteckten Rahmen, in dem sich jedes Kind in seinem eigenen Tempo und mit seinem eigenen unverwechselbaren Potential einbringen kann. Die Kinder werden liebevoll und rücksichtsvoll begleitet. Systeme leben durch die Personen, die sich darin bewegen. Demnach kann man liebevolle Begleitung auch in klassischen Schulsystemen finden, die Möglichkeit der Rücksichtnahme auf das eigene Tempo und die individuellen Bedürfnisse ist allerdings eingeschränkt. Die zu erreichenden Lerninhalte sind (leider) noch die gleichen. Auch gibt es nicht für jedes klassische System eine Alternative (das österreichische “Gymnasium” beispielsweise kennt kein alternatives System). Die Möglichkeit, das eigene Kind zu Hause oder in privaten Schulverbänden zu unterrichten ist eine, die in den letzten Jahren immer mehr Beachtung findet.
  • Vermeiden Sie Überidentifizierung. Gerade wenn Sie als Elternteil selbst hochsensibel sind und ihre Schulzeit in schlechter Erinnerung haben, neigen Eltern hochsensibler Kinder zu Überidentifizierung. Die eigene Wahrnehmung, der eigene Widerstand und die eigene Hilflosigkeit einem System gegenüber werden auf das Kind übertragen.
  • Verständnis vor Mitleid. Reden Sie viel mit Ihrem Kind darüber, wie es sich fühlt. Sollten Probleme auftreten, versuchen Sie Ihr Kind mit einfühlsamen Verständnis zu stützen. Achten Sie jedoch darauf, es nicht zu sehr “runterzuziehen”, weil sie mitleiden. Machen Sie sich immer bewusst, dass Ihr Kind Situationen mit Sicherheit des Öfteren anderes wahrnimmt als Sie (Überidentifizierung!) und dass Sie mit weniger Mitleid schneller zu einer entspannten Situation beitragen können.
  • Helfen Sie Ihrem Kind, sich im Schulalltag gut zurechtzufinden. Wenn Sie sich rechts → in meinen Newsletter eintragen, erhalten Sie 10 Tipps, die Ihnen und Ihrem hochsensiblen Kind helfen können, zu mehr Ruhe im Schulalltag zu kommen.

“Man wird nur dadurch dem Menschen gerecht, dass man in jedem einzelnen einen neuen Menschen sieht.”

Rudolf Steiner

Hier gibt es eine wertvolle Unterstützung zum Download für das Elterngespräch mit PädagogInnen:
“Hochsensible Kinder verstehen” – eine kurze und klare Information darüber, was hochsensible Kinder ausmacht, was sie brauchen und wie man sie mit ein wenig Achtsamkeit unterstützen kann!

 

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