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Hochsensible Kinder

Was Ihnen helfen kann, Ihr hochsensibles Kind besser zu verstehen

By 23. März 2016August 28th, 2022Keine Kommentare
Little Curly Girl Blowing Dandelion.

“Individualität ist das, was mich von der Welt absondert. Liebe ist das, was mich mit ihr verbindet. Je stärker die Individualität, desto stärker erfordert sie Liebe.” (Walther Rathenau)

Individualität wird in unserer Gesellschaft in keinster Weise ausreichend wertgeschätzt. Viele von uns sind sich ihres eigenen Wertes nicht bewusst, weil ihnen nie Wert-Schätzung entgegengebracht wurde. Je mehr man sich von einer Norm unterscheidet, desto schwieriger ist es, selbst ausreichend gefestigt zu sein, um dem Strom liebevoll standzuhalten.

Hochsensiblen Kindern kann man kaum ein größeres Geschenk machen, als ihr anders-Sein von Anfang an Wert zu schätzen und liebevoll zu begleiten. Das gelingt wohl am besten, wenn man Einblick hat, was in ihrem wachen Geist und Körper vorgehen kann. Auch hier natürlich sind die Ausprägungen höchst individuell und noch lange nicht ausreichend definiert (sofern man überhaupt jemals als Außenstehender definieren kann, was die Komplexität eines anderen Menschen ausmacht 🙂

Zu den in verschiedensten Tests angeführten Kriterien hochsensible Kinder betreffend, ist es mir ein Anliegen, folgende besonders hervorzuheben und Möglichkeiten der Unterstützung zu ergänzen:

  • Schon früh ist bei hochsensiblen Kindern Tiefgründigkeit in der Erforschung sogenannter Menschheitsfragen zu erkennen:“Warum lebe ich?” “Wie funktioniert das Universum und was war davor?” “Warum gibt es so viel Leid auf dieser Welt?” Die Themen Tod und Sterben und auch gesellschaftliche und hierarchische Strukturen werden schon früh hinterfragt.
    Gehen Sie auf die Fragen und Gedanken Ihres Kindes ein – auch wenn Sie keine Antworten parat haben. Natürlich ist es schön, wenn Sie Ihre Sicht aufs Leben und die Welt kindgemäß (mit)teilen können – das schenkt Vertrauen. Machen Sie Ihr Kind auf jeden Fall darauf aufmerksam, dass diese Fragen richtig und wichtig sind und es die Antworten dazu Schritt für Schritt und im Lauf der Zeit bekommen wird. Das führt zum nächsten Punkt:
  • Viele hochsensible Kinder verfügen über eine präzise sprachliche  Ausdrucksweise. Selbst die Mehrheit der introvertierten hochsensiblen Kinder zeigt sich erstaunlich kommunikativ, wenn ihnen ehrliches Interesse an der Wahrnehmung ihrer Welt entgegengebracht wird.
  • Bei hochsensiblen Kindern ist die stark spürbare Verbundenheit mit der sie umgebenden Umwelt besonders ausgeprägt. Sie erleben sich als Teil des großen Ganzen. So können bereits als Kind intensive Gefühle von “Weltschmerz” auftreten, da die feinen Sensoren hochsensibler Kinder nicht nur ihre unmittelbare Umgebung, sondern auch kollektiv vorherrschende Energien (Angst, Unsicherheit…) wahrnehmen.
    Sie werden wahrscheinlich nicht immer gleich nachvollziehen können, was auf die Gefühlslage Ihres hochsensiblen Kindes gerade Einfluss nimmt. Ein Kind, das morgens beispielsweise noch sehr gut gelaunt war, sitzt nachmittags, nachdem es einen Freund besucht hat, weinend im Zimmer, weil es mitbekommen hat, dass der unbekannte Onkel seines Freundes gestorben ist.
    Respektieren Sie so gut es geht die Gefühle Ihres Kindes – auch wenn Sie sie nicht nachvollziehen können und vermeiden Sie den Satz: “Es gibt keinen Grund, dich so zu fühlen!”
  • Hochsensible Kinder besitzen oftmals große Wahrnehmungsbegabung und ausgezeichnete Beobachtungsgabe jenseits des herkömmlichen Alltagsverständnisses. So können Befindlichkeiten anderer Personen im eigenen Körper wahrgenommen werden oder Gedanken “gelesen” werden.
    Das kann Kinder wie Eltern völlig überfordern. Hier liegt die große Herausforderung, behutsam zu unterscheiden, welches die eigenen Gefühle des Kindes sind und welche “übernommen” werden. Wenn Ihnen diese Unterscheidung gelingt, machen Sie Ihr Kind behutsam auf seine Gabe aufmerksam und unterstützen Sie es dabei, Bewusstsein dafür zu entwickeln.
  • Die sinnlichen Wahrnehmungen hochsensibler Kinder sind stark ausgeprägt. Vor allem ihr Geschmacks- und Geruchserleben können sehr auffällig sein. Sie werden oft als heikel angesehen, da sie schon sehr früh für sich auswählen können, was ihr Körper verträgt und was ihn überreizt.
    Versuchen Sie darauf zu vertrauen, dass ihr hochsensibles Kind weiß, was ihm gut tut. Die somatische Intelligenz (=Körperintelligenz) Ihres Kindes ist genauso gut ausgeprägt wie die restliche Wahrnehmung.
  • Oftmals neigen hochsensible Kinder schon frühzeitig zu Ticks und Zwängen, meist ungewöhnliche und unmerkliche Körperbewegungen (Schnippen der Finger…) oder Aktionen (Reiben an der Hosentasche…). Der Körper zeigt schon früh An- und Verspannungen als Reaktion auf Stress. Die Schmerzempfindlichkeit und die Tendenz zu Hauterkrankungen und Allergien ist erhöht. Viele hochsensible Kinder wirken dünnhäutig und der Körper reagiert mit Aggression, wenn seine Grenze überschritten wird.
    Für mich hat sich hier gezeigt, wie wertvoll es ist, hier mit vollem Verständnis zu agieren. Wenn Sie einen möglichen Tick Ihres Kindes mit ihm ansprechen und ihm ein Gefühl von “das ist ok” vermitteln, kann es besser damit umgehen und der Tick wird sich im besten Fall bei mehr und mehr Entspannung lösen.
    Zum Thema Hauterkrankungen und Allergien lesen Sie auch meinen Gastartikel bei Ernährungsberatung Mag. Katharina Ziegelbauer.

Viel Freude und Geduld beim Entdecken der Seelenlandschaft Ihres hochsensiblen Kindes!

 

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Hochsensible Kinder verstehen

Hier gibt es eine wertvolle Unterstützung zum Download für das Elterngespräch mit PädagogInnen:
Eine kurze und klare Information darüber, was hochsensible Kinder ausmacht, was sie brauchen und wie man sie mit ein wenig Achtsamkeit unterstützen kann!



 

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