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Hochsensible Frauen

Was mein Mann mir gelernt hat – 5 Tipps für die Liebe hochsensibler Frauen/ Teil 2

By 19. August 2021Keine Kommentare
Hochsensible Frauen Liebe

Was mein Mann mir gelernt hat – 5 Tipps für die Liebe hochsensibler Frauen/ Teil 2

So, jetzt kommen wir endlich zu den 5 Dingen, die mein Mann mir gelernt hat und die ich hier gerne in 5 TIPPS für DICH verpacken möchte. Probiere sie aus, übe stetig, bleib dran und Du wirst bald erste Veränderungen bei Dir und Deiner Umgebung bemerken.

Stolperstein 1:

„Meine Bedürfnisse werden nicht ernst genommen!“

Mein Mann hat mir gezeigt, dass er mich nicht ernst nimmt, wenn ich mich selbst, mein Wesen und meine Bedürfnisse nicht ernst nehme.

Zu oft hatte ich Schuldgefühle, weil ich nicht so „funktioniere“ wie andere und habe den Gedanken nicht zugelassen, dass das vollkommen in Ordnung ist.

Ich habe mich dann „verbogen“ und angepasst und das war allzu oft völlig wider meine Natur.

Zunächst brachte mich das sehr in den Widerstand mit mir selbst und mit meiner Umgebung – und ja, Widerstand schwächt so sehr, Körper und Seele!

Sehr behutsam und langsam habe ich lernen dürfen, dass ich mich zuerst selbst akzeptieren muss – WIRKLICH und aus VOLLEM HERZEN – damit meine liebsten Menschen das auch können.

Tipp 1:

Lerne beständig, Dich und Dein Wesen ernst zu nehmen! Fühle, was Du wirklich brauchst, um in Deiner Kraft zu sein. Und dann übe Dich darin, das mit starker und klarer Stimme zu sagen – ohne Schuldgefühle, ohne falsche Scham!
Du und Deine Bedürfnisse sind wichtig!
Wenn es Dir schwer fällt, dann besorge Dir ein „Bedürfnistagebuch“. Dort schreibst du hinein, was Dir dabei so alles in den Sinn kommt, Tag für Tag!

Stolperstein 2:

„Ich werde unter Druck gesetzt!“

Beziehungsweise “Ich fühle mich ständig unter Druck!”
Oje, wie oft im Leben habe ich mich unter Druck gefühlt. Ich MUSS dies und jenes, ich Muss, ich Muss, ich Muss… .

Am Anfang unserer Beziehung habe ich mich stark davon leiten lassen, wie ich jetzt glaube sein zu müssen und was ich jetzt glaube, tun zu müssen.
Mein Mann hat auf mein MÜSSEN reagiert. Er hat mich nicht unter Druck gesetzt, sondern meinen Druck selbstverständlich aufgefangen. Für ihn hat es sich nicht so schlimm angefühlt und doch habe ich mir selbst nicht die Chance gegeben, Druck rauszunehmen: Wir müssen zu Sechst im gleichen Haus wohnen, ich muss an den Wochenenden mit den Kindern was unternehmen, ich muss den Haushalt hinkriegen, ich muss fit für meine Arbeit sein…und so weiter.

Lange Zeit habe ich nicht verstanden, dass ICH es bin, die diesen Druck macht bzw. zulässt.

Ja, das Leben kann anstrengend sein, aber ich habe gelernt, dass ich es in der Hand habe, wie sehr ich mich als „Opfer“ der Umstände fühle.

Mein Mann war immer schon ein sehr geduldiger Zuhörer und hat mich ermutigt, den Druck aus meinem Leben rauszunehmen. Er war es, der mir nahegelegt hat, mich selbständig zu machen. Er hat nach und nach verstanden, dass ich für manches nicht „gemacht bin“ – und das meine ich jetzt OHNE Selbstmitleid.
Wir haben daran gearbeitet, Druck aus unserem Patchworkleben rauszunehmen. Auch wenn das bedeutet hat, dass ich dadurch nicht immer alle Erwartungen erfüllen konnte. Eine Tatsache, die nicht überall wirklich gut angekommen ist – für mich war und ist es heilsam!

Tipp 2:

Schau Dir zunächst an, wie Du auf Druck reagierst. Kennst Du Widerstand, Wut und emotionale Extremsituationen? Oder leidest Du still?
Druck macht hochsensible Seelen (und Körper) auf Dauer krank.

Schau Dir Deinen Terminkalender an – womit setzt Du Dich unter Druck? Was kannst Du „einfach sein lassen!“.
Wie geht es Dir im Berufsalltag mit Druck? Und nicht zuletzt: Ist Deine Tätigkeit, die richtige für Dich?

Stolperstein 3:

„Ich habe keine Zeit für mich!“

Ja, das habe ich auch immer wieder gesagt. Und ich kenne es nur zu gut von meinen hochsensiblen Klientinnen!

Und es stimmt ja auch – wir sind es gewöhnt, keine Zeit zu haben. Das ist der Zeitgeist.
Wir hochsensible Frauen aber leider über die Maßen darunter, denn keine Zeit für uns zu haben, bedeutet auch, dass wir unsere unzähligen Antennen nicht einfahren können und nicht wirklich zur Ruhe kommen können.

Als dieses Thema bei  mir vermehrt aufgetreten ist, konnte ich nicht mehr schlafen und befand mich gefühlt in einem „Dauerstromzustand“.

Mein Mann hat in dieser Situation sehr schnell gehandelt und hat mir einen „Lieblingsplatz“ eingerichtet, den ich für meine „Alleinzeit“ nutzen kann. Eine ganz bewusste Auszeit vom Alltag – Tür zu – Antennen einfahren. Natürlich ist es nicht ganz so leicht, wenn ständig kleine Kinder um einen herumwuseln, aber auch da habe ich lernen dürfen, dass ich klar kommunizieren muss: „Ich brauche Zeit für mich!“ statt „Ich habe nie Zeit für mich!“, denn darauf kann das Gegenüber nicht adäquat reagieren.

Tipp 3:

Übe den Satz „Ich brauche und nehme mir regelmäßig Zeit für mich, um meine Antennen einzufahren und zur Ruhe zu kommen“! Sei überrascht, wie Deine Umgebung darauf reagiert! 

Stolperstein 4:

„Ich fühle mich furchtbar unverstanden!“

Oh ja, einer meiner ehemaligen Lieblingssätze! 😉

Und es stimmte bzw. stimmt ja immer noch. Das hochsensible Wesen zu verstehen ist nicht immer so einfach. Vor allem dann nicht, wenn man selbst damit hadert, mit Unsicherheiten und Unzulänglichkeiten kämpft. Wie bitte soll irgendwer verstehen, warum ich auf einmal so emotional werde, warum ich gerade nicht funktioniere, warum ich mich plötzlich in die Enge getrieben fühle oder eine völlig „irrationale“ Äußerung, Meinung oder Verhaltensweise an den Tag lege?

Was mir geholfen hat, war die erwähnte Geduld meines Mannes beim Zuhören (und „Jammern“) und ganz viel Information über mein Wesen, die meinen Verstand füttert. Denn viele von uns hochsensible Frauen haben einen sehr starken und ständig arbeitenden Verstand, der stetig Nahrung braucht.

Mit der Zeit wurde mir immer klarer, wie ich ticke, was die Wissenschaft über das Phänomen Hochsensibilität sagt und welche meiner Verhaltensweisen von alten Mustern und Prägungen her stammen, die es hinter sich zu lassen gilt.

Tipp 4:

Trainiere Deine liebevolle Klarheit, indem Du Dich mit Informationen rund um das Thema Hochsensibilität versorgst und Dir gleichzeitig ansiehst, was für Prägungen und Muster (aus der Kindheit…) immer noch in dir arbeiten und sich zeigen. Denn die Mischung aus dem hochsensiblen Wesen und Deiner eigenen Geschichte kann ganz schön explosiv sein.

Hierbei hilft uns der Verstand sehr, zu erkennen und zu verstehen, um unseren Weg weiter gehen zu können und den Mann an unserer Seite zu entlasten! 😉

Stolperstein 5:

„Ich will doch eigentlich nur das Beste für alle und schaffe es nicht!“

Ich dachte oft, ich weiß, was das Beste ist für meine Mitmenschen. Konnte ich doch schon von frühester Kindheit an, andere Menschen lesen. Dass das aber eine sehr gefährliche Paarung aus Gedanken und Talent ist, wurde mir erst später bewusst.

Ja, wir hochsensible Frauen können oft hinter die Kulissen sehen, andere Menschen gut wahrnehmen, ihr Potential erahnen und ihre Bedürfnisse erkennen. Gabe und Fluch zugleich.

Wie oft habe ich zu meinem Mann gesagt, er soll jetzt dies oder jenes, weil es „gut für ihn ist“! Wie oft habe ich mich „zerspragelt“, um meinen Kindern alles Erdenkliche entweder aus dem Weg zu räumen oder sie von etwas zu überzeugen.

Ich durfte, nicht zuletzt durch die Geduld meines Mannes, lernen, dass ich zuerst (wieder einmal) auf mich schauen darf und darauf, was das Beste für mich ist, bevor ich mir „anmaße“ dies jemand anderem zu sagen.

Auf mich selbst aufzupassen ist das Beste. Und es ist das Beste für meinen Mann und für meine Kinder, die genau diese Vorbildwirkung brauchen.

Tipp 5:

Vor allem, wenn Du das Talent besitzt, Menschen „lesen“ zu können und ihre Bedürfnisse wahrzunehmen, halte immer wieder inne und frage Dich, ob Du das auch ausreichend bei Dir selbst tust – Deine Bedürfnisse achten und wichtig nehmen!?

Wir hochsensible Frauen sind so sehr darauf trainiert, uns um andere zu sorgen und zu kümmern. Zum einen, weil das hochsensible Wesen es kann und zum anderen, weil wir gerade als Frauen Jahrhunderte lang so geprägt wurden.

Und bitte…machen wir uns nichts vor! Wir sind keine perfekten Wesen, wir sind dabei, unsere wahre Weiblichkeit und Stärke wieder zu erkennen, die Jahrhunderte lang klein gehalten wurde – das braucht Zeit und Geduld, Sanftheit und Entschlossenheit.

Machen wir uns und der Welt das Geschenk, wieder ganz bei uns selbst anzukommen! AHO! ❤️

Hier kommst Du zum ersten Teil des Beitrages: Was mein Mann mir gelernt hat – 5 Tipps für die Liebe hochsensibler Frauen/ Teil 1

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